Beteiligungskapital: Private Equity

Private Equity ist eine Form des Beteiligungskapitals. Die Besonderheit dieser Beteiligungsform besteht darin, dass die vom Kapitalgeber für Investionen zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel außerbörslich gehandelt werden. Der Investor verwendet für diese Finanzierungsform in nicht börsennotierte Unternehmen ausschließlich sein Eigenkapital. In dieser Hinsicht beschreibt "Private" den persönlichen, also nicht öffentlichen Charakter dieser Anlageform und "Equity" den Einsatz des Eigenkapizals des Investors..

Für Risiko bereite Investoren bieten Private Equity Beteiligungen interessante Rendite-Chancen, allerdings birgt diese Form der Kapitalanlage auch erhebliche Nachteile, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Der Kapitalgeber stellt dem Unternehmen sein Eigenkapital uneingeschränkt zur Verfügung und kann mit hohen Gewinnen rechnen, wenn die Unternehmung gut wirtschaftet. Gewöhnlich liegt die Rendite solcher Investitionen deutlich über dem Zinssatz, den Fremdkapitalgeber wie beispielsweise Banken zahlen. Außerdem bieten Eigenkapitalinvestitionen dem Kapitalgeber bessere Möglichkeiten der Einsicht in Firmenunterlagen und der Einflussnahme am Unternehmen. Anderseits kann der Kapitalgeber sein investiertes Eigenkapital verlieren, wenn die Geschäfte schlecht laufen und das Unternehmen liquidiert wird.

Die Geschichte des Private Equity

Bereits im 19. Jahrhundert wurde das Finanzierungskonzept der Private Equity Anlage entwickelt. Damals suchten Bankiers nach einer Möglichkeit, Eigenkapital außerhalb der Börsenlandschaft in die wachsende Wirtschaft zu investieren und direkt von den Vorteilen des Wirtschaftswachstums zu profitieren. Zu diesem Zweck stellten sie ihr Privatvermögen für innovative Projekte zur Verfügung.

Die Investitionen trugen sehr bald Früchte und fürchten einen raschen Wandel der damals bekannten wirtschaftlichen Landschaft herbei. Besonders die Branchen im Nah- und Fernverkehrswesen wie beispielsweise die Schifffahrt und die Eisenbahn, aber auch das Textilgewerbe und der Bergbau profitierten von den wachsenden Investitionen privater Kapitalgeber. In dieser Zeit entwickelte sich in Deutschland die Siemens AG zu einem anerkannten Großkonzern mithilfe solcher Finanzmittel.

Rendite und Risiko bei Private Equity

Verglichen mit herkömmlichen Anlageformen wie festverzinslichen Wertpapieren oder Guthaben auf dem Sparbuch bieten Private Equity Anlagen eine große Diskrepanz zwischen Rendite auf der einen Seite und Risiko auf der anderen Seite. Hierzulande hat sich der Irrglaube gehalten, dass Private Equity mit Venture Capital gleichzuzsetzen ist, weshalb Private Equity Fonds den schlechten Ruf haben, nur mit hochspekulativen und riskanten Investitionen zu handeln.

Für einen objektiven Vergleich mit anderen Anlagemöglichkeiten müssen Marktindizes als Maßstab angesetzt werden, statt ausschließlich das Risiko als Bewertungskriterium zu berücksichtigen. Mithilfe der Volatilität eines Anlagewertes kann das Anlagerisiko genau bestimmt werden. Vergleicht man innerhalb bestimmter Anlageklassen die Volatilität einer Private Equity Anlage mit der Kapitalanlage in Standardaktien, wird deutlich, dass sie eine geringere Volatilität besitzt.

Risiko verringern durch breite Streuung des des Private Equity

Indem das Risiko der gesamten Kapitalanlage durch eine möglichst breite Streuung auf unterschiedliche Marktindizes verringert wird, muss das erhöhte Risiko für die jeweilige Einzelanlage für Private Equity Investitionen nicht näher berücksichtigt werden. Die Volatilität der einzelnen Anlageklasse ist der beste Maßstab für das Risiko von Fondsanlagen, wenn das Anlagefeld breit gestreut ist und das Fondsmanagement auf die Qualität der Einzelanlage achtet.