SEPA-Überweisung: Herkömmliche Überweisungen in Deutschland bald Vergangenheit?

Noch wird im innerdeutschen Zahlungsverkehr kaum mit IBAN und BIC gearbeitet. Dies soll sich bald ändern.

Während Bankkunden im Zahlungsverkehr mit dem Euro-Ausland die Begriffe IBAN und BIC geläufig sind, werden sie im innerdeutschen Inlandszahlungsverkehr kaum genutzt. Doch auch hier sollen sich die Bankkunden umstellen und bei Überweisungen und Lastschriften nicht mehr die Kontonummer und Bankleitzahl verwenden sondern die Regelung der seit 2003 von vielen Banken angebotenen SEPA-Überweisung nutzen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank waren im ersten Halbjahr 2010 nur 0,8 Prozent der innerhalb Deutschlands getätigten Überweisungen SEPA-fähig (SEPA = Single Euro Payments Area). Damit liegt Deutschlandweit im europäischen Vergleich an viertletzter Stelle – vor Irland, der Niederlande und der Slowakei.

Die IBAN besteht aus einem Ländercode (DE für Deutschland), der bisherigen Kontonummer und Bankleitzahl sowie einer zweistelligen Prüfziffer. An diese Zahlen sollten sich auch die deutschen Bankkunden allmählich gewöhnen, denn auch, wenn die Banken derzeit noch beide Verfahren parallel ausführen, gehört die herkömmliche Überweisung bald der Vergangenheit an. Voraussichtlich in 2011 wird der europäische Gesetzgeber den Zeitpunkt festlegen, ab dem nur noch Überweisungen mit IBAN und BIC getätigt werden können.

Am fortschrittlichsten in Sachen SEPA-Überweisung sind unter den SEPA-Staaten die Luxemburger. Hier wurden im ersten Halbjahr 2010 bereits 89 Prozent der Überweisungen mit IBAN und BIC vorgenommen. Mit Abstand folgen dann Zypern (59 Prozent), Belgien (23 Prozent) und Spanien (17 Prozent). Die durchschnittliche Nutzung von IBAN und BIC in der gesamten SEPA liegt bei 9 Prozent. Die SEPA umfasst die 27 EU-Mitgliedsstaaten, dazu Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz.

Zeit also für die Deutschen, sich mit dem Thema SEPA-Überweisungen zu befassen. Informationen hierzu bietet der Bankenverband in seiner neuen, aktualisierten Broschüre "Einfach bezahlen mit IBAN und BIC". Diese kann beim Bundesverband deutscher Banken kostenlos per Fax (030/1663-1299, kein Faxabruf), postalisch per Post beim Bundesverband deutscher Banken, Burgstrasse 28, 10178 Berlin oder im Internet unter bankenverband.de angefordert werden.