City BKK und GBK Köln: Zwei deutsche Betriebskrankenkassen vor dem Aus?

Können zwei Betriebskrankenkassen vor der Insolvenz gerettet werden? Gespräche einflussreicher BKK-Vorstände in Berlin

Wie die Tageszeitung "Die Welt" (welt.de) berichtet, soll über das Fortbestehen zweier Krankenkassen beraten werden, die in großen finanziellen Schwierigkeiten stecken. Über 120 Vorstände verschiedener Betriebskrankenkassen haben sich in Berlin versammelt um zu diskutieren, ob und wie geholfen werden kann. In wie weit eine Rettung der betroffenen Betriebskrankenkassen überhaupt möglich sein wird, ist noch offen.

City BKK und GBK in höchster Not

Es handelt sich bei den überschuldeten Krankenkassen um die City BKK (citybkk.de) und die Gemeinsame Betriebskrankenkasse Köln GBK (www.gbk-koeln.de). Nach Angaben der Tageszeitung bestehen schon länger erhebliche Finanzprobleme.

Bundesversicherungsamt könnte Insolvenz abwenden

Das Bundesversicherungsamt könnte die beiden Krankenkassen zum Jahreswechsel schließen, sollte es keine akzeptablen Vorschläge zur Rettung geben. Als zuständige Aufsichtsbehörde kann das Bundesversicherungsamt diese Maßnahme durchführen, um die City BKK und die GBK vor einer Insolvenz zu schützen. Ein Sprecher des Bundesversicherungsamtes kommentierte der "Welt" gegenüber, es würden intensive Gespräche geführt, die zum Ziel hätten, eine Schließung sowie eine Insolvenz zu vermeiden.

Interimsvorstand bei der City BKK

Die City BKK hat sich zu den Vorgängen nicht öffentlich geäußert. In der Branche wird von 50 Millionen Euro Schulden gesprochen. Der Vorstand der City BKK Herbert Schulz, wurde mittlerweile vom Verwaltungsrat seines Amtes entbunden. Es wurde bis zur vollständigen Klärung ein Interimsvorstand ernannt.

Schulden der GBK auf einige wenige kostenintensive Versicherte zurück zu führen

Der Vorstand der GBK Helmut Wasserfuhr teilte mit, die Schulden würden sich im einstelligen Millionenbereich bewegen und wären hauptsächlich auf zwei der 30.000 Versicherten zurück zu führen, die mit ihrer Erkrankung (Hämophilie/Bluterkrankheit) hohe Kosten verursacht hätten.

AOK als Retter in der Not?

Wasserfuhr sagte der Zeitung gegenüber, er gehe davon aus, dass eine Schließung nicht notwendig werden würde. Es bestünde Kontakt zur AOK Rheinland/Hamburg, die eventuell den angeschlagenen Versicherungsträger übernehmen könnte. Von Seiten der AOK wurden zwar Gespräche bestätigt, über deren Inhalt wurde jedoch Stillschweigen bewahrt.