Japan und die grausamen Folgen radioaktiver Strahlung

Die Explosion des Atommeilers in Japan heizt die Debatte um die Folgen radioaktiver Strahlung für die Gesundheit an. Historische Katastrophen wie Hiroshima, Nagasaki und zuletzt Tschernobyl führen vor Augen wie intensiv und wie lange Mensch und Natur und den Langzeitfolgen leiden.

Kurz nach den Explosionen in den Reaktoren des Kernkraftwerks in Fukushima als Folge des Erdbebens, tritt auch hierzulande die Diskussion um die Gefahren radioaktiver Strahlung auf den menschlichen Organismus in den Vordergrund des öffentlichen Interesses.

Hohe Dosen Radioaktivität führen unweigerlich zum Tod

So weiß man, dass Menschen, die einer hohen Dosis radioaktiver Strahlung ausgesetzt sind, an der akuten Strahlenkrankheit erkranken, die binnen weniger Tage tödlich endet. Dabei entscheiden Dauer und Menge der Strahlungseinwirkung über den Grad der Schädigung des gesamten Organismus.

So erläutert das Bundesamt für Strahlenschutz, dass der Körper – verhältnismäßig gesehen – besser in der Lage sei, eine gewisse Dosis Strahlen über einen längeren Zeitraum hinweg zu absorbieren als der gleichen Strahlenmenge über einen kurzen Zeitraum ausgesetzt zu sein. Letzteres ließe sich kaum kompensieren und schädige eine signifikant größere Menge an Zellen.

Langzeitfolgen wissenschaftlich umstritten

Insbesondere bei niedrigerer Strahlung sind sich die Wissenschaftler hingegen nicht immer einig, zumal manche Menschen erst Jahre nach der Konfrontation mit der Radioaktivität krank werden oder unter Beschwerden leiden, so dass der Nachweis eines Kausalzusammenhangs zwischen Strahlung und Krankheit erschwert wird.

Die historischen Katastrophen in Hiroshima und Nagasaki (Atombombenabwurf 1945) und nicht zuletzt das Reaktorunglück von Tschernobyl (1986) bot allerdings die tragische Möglichkeit, Schilddrüsenkrebs als eine Folge des Fall-Outs (radioaktiver Niederschlag) zu beobachten. Besonders Kinder und Jugendliche mussten hierunter leiden. Um den Körper, und hier insbesondere die Schilddrüse, bei der Absorption der Giftstoffe zu unterstützen, werden daher in Japan vorsorglich Jodtabletten verteilt.

Außerdem weiß man heute, dass sowohl Krebserkrankungen, als auch Leukämie vermehrt auftreten, wenn der Körper erhöhter radioaktiver Strahlenbelastung ausgesetzt war. Man weiß außerdem dass Schädigungen des Erbgutes sowie Missbildungen bei Kindern auftreten können.