Gasag-Kunden müssen sich 2012 auf höhere Kosten einstellen

Die Berliner Haushalte belastet nach der angekündigten Preiserhöhung von Vattenfall zum 01.01.2012 nun auch noch eine Preisanhebung der Berliner Gasag. Etwa 8 – 9 % Mehrkosten stehen ab Februar ins Haus.

Gasag fordert ab Februar 0,6 Cent pro Kilowattstunde

Wie die Morgenpost berichtet, wird nun auch die Gasag im nächsten Jahr die Strompreise anheben, und zwar zum 01.02.2012. Erst vor kurzem kündigte Vattenfall, Berlins größter Stromversorger, zum Jahreswechsel Preiserhöhungen von insgesamt etwa 7 % an. Jetzt sind in Kürze auch die 600.000 Gasag-Heiz-Kunden betroffen. Bei unverändertem Grundpreis beträgt der Preis pro Kilowattstunde ab Februar 0,6 Cent.

8-9 % Mehrkosten
Was die Heizkosten betrifft, schlägt sich die Preiserhöhung in Mehrkosten von 8 – 9 % pro Jahr nieder. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 9.000 Kilowattstunden für einen Haushalt entspricht dies einem Betrag von etwa 50 € mehr im Jahr. Bei einem Verbrauch von etwa 20.000 Kilowattstunden im Mittel für ein Reihenhaus sind das schon 10 € pro Monat. Die gesamten Energiekosten einer Dreizimmerwohnung in Berlin würden sich im Jahr um rund 100 € verteuern.

Einzig Kunden mit sogenannten Kochgas-Verträgen und einem Jahresverbrauch von lediglich etwa 900 Kilowattstunden werden mit nicht mehr als 5 € belastet – aufs Jahr gerechnet.

Langfristige Kontrakte führen zu Preisanpassungen
Ungefähr zwei Drittel des Erdgases wird auf Grundlage langfristiger Lieferverträge kalkuliert. Ein Bestandteil dieser Kontrakte mit Großlieferanten sieht eine Orientierung des Gaspreises an der Marktentwicklung des Erdöls vor. Die in den letzten Monaten aufgrund dessen von der Gasag gezahlten Mehrkosten führen nun dazu, dass diese an die Kunden weitergegeben werden müssen. In der schriftlichen Ankündigung verweist der Konzern auf um 20 % gestiegene Importpreise für Erdgas.

Günstigere Anbieter sind unabhängiger
In Kenntnis dieser Mechanismen gibt es inzwischen einige Anbieter die sich unabhängig von langfristigen Lieferverträgen machen und günstigere Preise anbieten können. Aufgrund neu entdeckter Lagerstätten einerseits sowie verbesserten Export-Technologien andererseits, ist tatsächlich weltweit mehr Erdgas als früher verfügbar. Gehandelt wird an der Leipziger Strombörse – tagesaktuell. Ein Vorteil, den Kunden nutzen sollten.

Preisvergleiche lukrativer denn je
Jürgen Scheurer vom Verbraucher- und Preisvergleichsportal Verivox empfiehlt aus diesen Gründen, die mitunter signifikanten Preisunterschiede auf dem Gasmarkt zu nutzen und Angebote mit einer kurzen Kündigungsfrist und Vertragslaufzeit zu wählen. Im Gegensatz zu Strompreisnotierungen bewegen sich die Gasnotierungen nämlich auch einmal nach unten. Von dem seit 2006 bestehenden Wettbewerb auf dem Gasmarkt könnten mehr als die bisher nur 7 % der Verbraucher profitieren.

Energiewende ausschließlich auf Kosten der Haushalte finanziert
Das Ende der Fahnenstange scheint längst nicht erreicht, stehen doch die Großinvestitionen in Netze und Stromerzeugung angesichts der Energiewende an. Auch wenn noch Feinabstimmungen notwendig sind, die Energiewende scheint über die Energierechnung der Haushalte finanziert zu werden.

Einzig ausgenommen von Preisanhebungen ist lediglich Fernwärme. Bisheriger Monopolist Vattenfall gab an, über eine Erhöhung bis dato nicht entschieden zu haben. In Berlin werden vor allem die Häuser der großen Wohnungsbaugesellschaften mit Fernwärme versorgt. Die Erfahrung der vergangenen Jahren zeigte jährliche Preisanpassungen.