Trotz des allgemeinen Rückganges der Arbeitslosigkeit, suchen viele Menschen über 60 eine Beschäftigung. Die Quote stieg in den letzten 10 Jahren deutlich an.
Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) stellt in seinem aktuellen Altersübergangs-Report fest, dass die Alterserwerbslosigkeit seit mehr als zehn Jahren ansteigt. Obwohl das Rentenalter auf 67 festgelegt wurde, arbeitet die Mehrzahl der Deutschen nicht so lange. Trotzdem sind die Menschen immer länger erwerbstätig – oder auf Stellensuche. Trotz allgemeinen Rückgangs der Arbeitslosigkeit, hat sie in der Altersgruppe 60+ erheblich zugenommen. Der Anteil der Arbeitslosen unter den 60- bis 64-Jährigen erhöhte sich von 2008 bis 2011 von 2,9 auf 7,3 Prozent.
Viele Ältere arbeitssuchend
Die Wissenschaftler erklären in ihrer von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung geförderten Studie, dass jede rentennahe Altersgruppe etwas später aus dem Erwerbsleben scheidet als die vorhergehende Altersgruppe. Die Wissenschaftler können kein reduziertes Stellenangebot für die Älteren erkennen, sie nennen als Grund die Arbeitsmarkt- und Rentenreformen. Durch diese Maßnahmen sei der Umfang der stillen Reserve beziehungsweise der verdeckten Arbeitslosigkeit reduziert worden, jedoch nicht das reale Ausmaß der Unterbeschäftigung beeinflusst worden. In den Maßnahmen seien Modelle zum Vorruhestand (so die 58er-Regelung) entfallen. Dies zwinge nun die Mehrheit der Über-59-Jährigen zur Arbeitssuche.
Maßnahmen der Arbeitsvermittlung gefordert
Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) sieht die Arbeitsvermittlung hier vor einer Herausforderung. Ältere Beschäftigungslose, die lange aktiv zum Vorruhestand gedrängt werden seien, müssten nun vermittelt werden. Sie fordern die Arbeitsvermittlung auf, sich aktiv an der Erschließung von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung für ältere Arbeitslose beteiligen. Andernfalls könne sich die soziale Schieflage der Rente ab 67 verstärken.
