Untersuchung: Hoher Eigenkapitalanteil bei Immobilien-Krediten

Bauherren und Immobilienkäufer in Deutschland sind in punkto Eigentumserwerb gut vorbereitet, denn mit durchschnittlich 43 Prozent der Finanzierungssumme aus Eigenkapital stellen sie eine solide Finanzierung bereit.

Eine Untersuchung von TNS Infratest im Auftrag verschiedener Finanzierungsinstitute, unter anderem der Landesbausparkassen, und des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ergibt, dass Bauherren und Immobilienkäufer in Deutschland gut vorbereitet den Eigentumserwerb angehen.

Nach Auswertung von Erwerbsfällen der Jahre 2008 bis 2011 stellte man fest, dass durchschnittlich 43 Prozent der Objektkosten aus Eigenanteilen bestritten werden. Ersterwerber bringen im Schnitt 38 Prozent der Kaufsumme aus eigenen Mitteln ein, bei Neuerwerb einer Immobilie liegt der Anteil sogar oft höher. Hier wird in der Regel der Verkaufserlös des bisherigen Objekts mit eingebracht und so ein Schnitt von 59 Prozent Eigenanteil erreicht.

Mehrheit der Käufer sammelte Eigenkapital durch gezieltes Sparen
Über 60 Prozent aller Wohneigentümer legen gezielt Geld beiseite für den Eigentumserwerb. Im Mittel halten die Käufer rund 88.000 Euro Eigenkapital bei der Finanzierung bereit und somit stellen sie 42,9 Prozent der Kaufsumme von durchschnittlich 205.000 Euro. 84 Prozent der Käufer haben das Eigenkapital durch Ersparnisse angesammelt, zum Beispiel durch Anlage auf Sparkonten. An zweiter Stelle favorisieren die Deutschen den Bausparvertrag, mit ungefähr 40 Prozent. Danach erst folgt geschenktes oder geerbtes Vermögen mit 22 Prozent.

Käufer legen Wert auf solide Finanzierung
Gregor Schneider von der LBS erklärt die hohe Quote der Eigenfinanzierung damit, dass die Käufer Wert auf eine solide Finanzierung legen, die langfristig tragbar sein muss. Dies gelte auch in der momentanen Niedrigzinsphase. Er rät den Neu-Immobilienbesitzern die niedrigen Zinsen für eine höhere Tilgungsrate zu nutzen, um die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist auf einen geringen Stand zu bringen.

Obwohl gebrauchte Immobilien oftmals deutlich preiswerter sind, liegt der Eigenanteil beim Erwerb von Neu- und Bestandsobjekten mit 41 bzw. 45 Prozent eng zusammen.