Dispozinsen sind immer noch viel zu hoch

Trotz niedriger Weltmarktzinsen für Banken zahlen Kunden bis zu 14,25 Prozent Dispozinsen.

Trotz des Rekordzinstiefs, das Banken und Sparkassen in die Lage versetzt sich für weniger als ein Prozent Geld bei der EZB zu leihen, zahlen Bankkunden immer noch bis zu 14,25 Prozent Dispozinsen. Trotzdem zeigen die jährlichen Untersuchungen der Tester Wirkung: Von den 1.504 untersuchten Banken senkten knapp 250 ihren Dispozins seit dem Vorjahr um mindestens einen Prozentpunkt gesenkt. Dafür stieg bei einigen Banken allerdings die Kontoführungsgebühr. In der aktuellen Ausgabe von Finanztest sind die Ergebnisse des Tests zu Dispozinsen veröffentlicht.

Immense Unterschiede
Zwischen den günstigsten und den höchsten Dispozinsen ermittelten die Tester Unterschiede von fast 10 Prozentpunkten. Am günstigsten überzieht der Kunde sein Konto bei der Deutschen Skatbank mit 4,90 Prozent, 14,25 Prozent berechnen Kunden mit schlechter Bonität hingegen die Volksbank Westenholz und die Raiffeisenbank Weil und Umgebung. Durchschnittlich liegt der Zinssatz bei 10,65 Prozent. Einige Banken versuchen die Konditionen zu beschönigen, so bieten sie bieten günstige Dispozinsen nur für Girokonten mit hoher Kontoführungsgebühr.

Wenig Transparenz
Der Vergleich ist für Kunden immer noch sehr schwierig, da sehr viele Banken nach wie vor den Dispozins nicht im Internet veröffentlichen. Trotz der gesetzlichen Verpflichtung fehlt in vielen Filialen ein Preisaushang vor Ort und wurden mit abenteuerlichen Erklärungen rechtfertigt: Der Dispozins sei unbekannt oder würde erst nach der Eröffnung eines Kontos mitgeteilt. Häufig wird der Zinssatz für die Kontoüberziehung bei teuren Banken verschwiegen.