Deutschland doch nicht Operationsweltmeister

Nach einer neuen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) wird in Deutschland im internationalen Vergleich weniger operiert, als in der Gesundheitsstatistik der OECD aufgeführt ist.

Nach einer neuen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) wird in Deutschland im internationalen Vergleich weniger operiert, als in der Gesundheitsstatistik der OECD aufgeführt ist. Generell wird bei den OECD-Daten nicht der Einfluss des unterschiedlichen Bevölkerungsalters in den einzelnen Ländern berücksichtigt, obwohl viele medizinische Eingriffe eindeutig altersbedingt sind.

Das Länder-Ranking verändert sich nach Einbeziehung dieses Sachverhalts deutlich. Während Deutschland nach der alten Systematik in der OECD-Gesundheitsstatistik 2014 bei Hüftersatz-Operationen hinter der Schweiz Platz zwei belegte, wäre es altersbereinigt der fünfte Platz. Hier läge die Bundesrepublik hinter der Schweiz, Norwegen, Österreich und Luxemburg.

Gutes Gesundheitssystem bei moderaten Kosten
In ihrer Studie zeigen die Forscher des WIP die massive Altersabhängigkeit von 15 chirurgischen Eingriffen sowie der Gesundheitsausgaben insgesamt. Bei einer entsprechenden Altersstandardisierung der OECD-Daten ist zu erkennen, dass das deutsche Gesundheitssystem eine gute Versorgung durch chirurgische Eingriffe zu moderaten Kosten bereitstellt. Die Autoren bemängeln, dass es in keine Weise gerechtfertigt sei, von einer unangemessenen Rolle als "Operationsweltmeister" zu reden.

Die Untersuchung des WIP “Die Aussagekraft von Länderrankings im Gesundheitsbereich – Eine Analyse des Einflusses der Altersstruktur auf die OECD-Daten steht im Internet unter www.wip-pkv.de zur Verfügung. Die Print-Variante kann kostenfrei beim WIP angefordert werden.