Teilzeitarbeit bei Frauen deutlich angestiegen

Die Anzahl der Frauen in Teilzeitbeschäftigungen lag 2014 bei elf Millionen, dies entspricht einer Verdopplung seit 1991. Insgesamt wurde ein Anstieg des Anteils der Frauen an den Beschäftigten um fünf Prozent seit 1991 verzeichnet.

Die Anzahl der Frauen in Teilzeitbeschäftigungen lag 2014 bei elf Millionen, dies entspricht einer Verdopplung seit 1991. Insgesamt wurde ein Anstieg des Anteils der Frauen an den Beschäftigten um fünf Prozent seit 1991 verzeichnet. 2014 waren gemäß einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB zur Entwicklung der Erwerbs- und Arbeitszeitmuster seit der deutschen Wiedervereinigung knapp 50 Prozent der Beschäftigen weiblich.

Steigende Tendenz bei Teilzeitarbeit von Frauen und Männern
Laut IAB-Forscherin Susanne Wanger nahm die Anzahl der beschäftigen Frauen um 21 Prozent zu, das entsprechende Arbeitsvolumen erhöhte sich um vier Prozent. Somit wird gegenüber früher ein etwas höherer Arbeitsvolumen von einer deutlich höheren Anzahl an Arbeitnehmerinnen geleistet. Dies liegt an der zunehmenden Teilzeitquote bei weiblichen Beschäftigten, 2014 bei fast 58 Prozent lag. Doch nicht nur der Anteil der weiblichen Arbeitnehmer in Teilzeit hat sich seit 1991 erhöht, auch bei den Männern wurde mit gut 20 Prozent 2014 eine Teilzeitquote erreicht, die sich mehr als vervierfacht hat. Dennoch ist Teilzeit für Frauen wichtiger als für Männer.

Gründe für Teilzeitarbeit bei Frauen und Männern unterschiedlich
Knapp 26 Prozent der Frauen bevorzugen Teilzeitarbeitsstellen aufgrund der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Personen oder aufgrund weiterer Verpflichtungen im persönlichen oder familiären Bereich.
Bei den Männern war für knapp 27 Prozent relevant für die Entscheidung zur Teilzeitarbeit, dass keine Vollzeitstelle gefunden wird. Gut 26 Prozent der Männer entscheiden sich für eine Teilzeitbeschäftigung aufgrund einer Ausbildung oder eines Studiums.

Zuverdienermodell bei Paaren bevorzugt
Das Erwerbsverhalten von Männern wird kaum von der Familiengründung beeinflusst. Bei Paaren mit Kindern entscheidet sich bei 45 Prozent der Mann für eine Vollzeitbeschäftigung und die Frau für eine Teilzeitarbeit. Nur bei 25 Prozent der Paare mit Kindern sind beide in etwa demselben Arbeitszeitmodell beschäftigt. Minijobs und das Ehegattensplitting können dazu führen, dass eine Erweiterung der Arbeitszeit aufgrund höherer Steuer- und Sozialabgaben keine Anreize bietet.

Nachteile von längeren Phasen der Teilzeitarbeit
Wer längerfristig nur in Teilzeit beschäftigt ist, muss mit Nachteilen beim Einkommen, in der Karriere und für die Alterssicherung rechnen. Laut IAB-Forscherin Susanne Wanger könnten passende Arbeitszeitmodelle und finanzielle Anreize für eine entsprechende Arbeitszeitverteilung zu einem ausgeglicheneren Verhältnis der Arbeitszeiten zwischen Männern und Frauen sorgen.