Bevölkerung in den neuen Bundesländern: Ein Drittel bis 2030 über 64 Jahre

Bis 2030 ist ein Drittel der Ostdeutschen über 64 Jahre alt – deutlich geringerer Anstieg bei den Westdeutschen Bürgern.

Den Angaben des Statistischen Bundesamts Destatis zufolge wird in den nächsten 20 Jahren eine deutliche Alterung der Einwohner in den neuen Bundesländern prognostiziert. Auf der Basis der 13. koordinierten Bevölkerungsprognose nach Ländern liegt der Anteil der über 64-Jährigen in Ostdeutschland 2030 bei mindestens 32 %. Bis 2060 wird ein Anstieg auf 34 % erwartet. In den alten Bundesländern dagegen wird erst um 2060 von einem Anteil der Bevölkerung über 64 Jahren von über 30 % ausgegangen.

Kontinuierlicher Rückgang der Bevölkerungszahl in Ostdeutschland
In den ostdeutschen Flächenländern wird ein deutlicher Rückgang der Bevölkerungszahl erwartet. Die Einwohnerzahl lag 2013 bei 12,5 Millionen und soll 2060 nur noch bei 9 Millionen liegen, dies entspricht einem Rückgang von 26 %. Noch deutlicher soll der Rückgang der Ostdeutschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren ausfallen mit einer Reduzierung um 40 % von 2013 mit 8 Millionen auf rund 5 Millionen 2060. Wird von einer geringeren Zuwanderung aus dem Ausland ausgegangen, könnte der Rückgang sogar bei 44 % liegen.

Demografische Entwicklungsprognose für die alten Bundesländer
Bis Anfang der 2020er-Jahre wird von einem leichten Anstieg der Bevölkerung zwischen 1 und 2 % ausgegangen. Danach wird eine allmähliche Reduzierung prognostiziert, sodass 2060 entsprechend der Zuwanderungsstärke aus dem Ausland die Bevölkerungszahl noch bei 53 bzw. 57 Millionen liegen wird. Dies entspricht im Vergleich zu 2013 mit 62 Millionen ein Rückgang um 15 bzw. 8 %. Für die Zahl der Einwohner zwischen 20 und 64 Jahren wird ein Rückgang von 29 bzw. 21 % erwartet.

Veränderungen der Bevölkerungszahl in den Stadtstaaten
In den Stadtstaaten wird von einer stärkeren Zuwanderung ausgegangen, sodass bis Ende der 2040er Jahre ein Anstieg der Bevölkerungszahl um 11 % auf 6,5 Millionen gegenüber 2013 prognostiziert wird. Bis 2060 soll die Bevölkerungszahl in den Stadtstaaten dann relativ stabil bleiben. Wird von einer geringeren Zuwanderung ausgegangen, liegt die Prognose bei einem Anstieg um 6 % bis 2028 sowie bei einem Rückgang bis 2060 auf knapp 6 Millionen. Der Rückgang der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren wird in den Stadtstaaten bis 2060 mit 6 bzw. 17 % prognostiziert.

Ergebnisermittlung Destatis
Als Basis der Ermittlungen wurden zwei Szenarien der künftigen Entwicklung herangezogen. Für die Hypothesen zur Bevölkerungsentwicklung in der Zukunft wurde eine jährliche Geburtenrate von 1,4 Kindern je Frau bei steigendem Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes angenommen wurde. Des Weiteren wurde eine steigende Lebenserwartung bei Geburt bis 2060 um 7 Jahre bei Männern und um 6 Jahre bei Frauen zugrunde gelegt. Des Weiteren wurden zwei Annahmen zur Höhe der Zuwanderung aus dem Ausland für die Hypothesen herangezogen.