Solar statt Öl oder Gas im Eigenheim

Fossile Brennstoffe sind begrenzt und werden immer teurer. Was liegt da also näher, als die vorhandene Energie der Sonne zu nutzen?

Viele Hausbesitzer nutzen bereits die Sonnenenergie, um die Kosten für Heizung oder Warmwasser zu reduzieren. Im Sommer kann nach der Installation einer thermischen Solaranlage die Heizungsanlage meist ausgeschaltet werden. Bevor sich ein Hausbesitzer jedoch für eine Solaranlage installiert, sollte er auf wichtige Dinge achten, rät die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena).

Das Dach, auf das die Sonnenkollektoren installiert werden sollen, sollte idealerweise nach Süden ausgerichtet sein. Abweichende Richtungen von Ost bis West sind auch denkbar, allerdings muss dann eventuell die Fläche der Kollektoren für das gleiche Ergebnis größer sein. Für die dann gewonnene Wärme benötigt der Hausbesitzer einen Speicher.

Der beste Zeitpunkt, über die Anschaffung einer Solaranlage nachzudenken, ist, wenn den Heizkessel sowieso erneuert werden muss. Zu diesem Zeitpunkt rät die dena zum Einbau einer Solarthermie-Anlage. Wer also jetzt, im Frühjahr eine solche Anlage installiert, kann bereits in diesem Sommer die Solarenergie nutzen. Nach Aussage von dena-Bezirksleiter Thomas Kwapich lohnt sich die Anschaffung einer neuen Heizung bereits, wenn diese mehr als 15 Jahre alt ist. Für einen Vier-Personenhaushalt wird eine Kollektorfläche von vier bis sechs Quadratmetern benötigt, dazu mindestens ein 300-Liter-Speicher. Die Kosten für eine Trinkwarmwasser-Solaranlage liegen bei mindestens 4.000 Euro.

Viele Hauseigentümer möchten die Nutzung der Sonnenenergie jedoch nicht auf die Warmwasseraufbereitung beschränken sondern auch mit ihr heizen. Reicht eine kleine Solaranlage bereits für die Warmwasserversorgung im Sommer aus, so muss natürlich bei einer zusätzlichen Heizungsnutzung größer geplant werden. In diesem Fall muss die Kollektorfläche 10 bis 18 Quadratmeter groß sein. Für das Heizen mit Solaranlagen wird jedoch in unseren Breitengraden ein zusätzliches Heizsystem wie Holzheizungen oder effiziente Brennwertgeräte gebraucht, bei gut isolierten Häusern sind auch Wärmepumpen sinnvoll. Die Solarenergie kann bis zu 20 Prozent des gesamten Heizbedarfs eines Hauses abdecken. Die Größe des Solarspeichers für die zusätzliche Heizleistung muss mit ca. 100 Liter Speichervolumen je Quadratmeter Kollektorfläche veranschlagt werden. Die Anschaffungskosten der Solaranlage erhöhen sich durch die Heizungsnutzung auf 8.000 bis 12.000 Euro.

Vergleichen bei der Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall. Die dena rät Interessierten, von drei Handwerkern Angebote für identische Auftragsgrößen einzuholen, um optimal vergleichen zu können. Gute Handwerker informieren potenziellen Kunden gerne umfassend über die anfallenden Arbeiten. Auch können viele Fachbetriebe bereits Referenzen vorweisen, an denen sich der Neukunde orientieren kann.

Besser als günstig zu heizen ist allerdings, durch gut gedämmte Häuser Energie einzusparen. Hierdurch lässt sich der Energiebedarf um bis zu 90 Prozent drosseln. Ein Energieberater findet die Schwachstellen im Haus und kann so ganz gezielt über die erforderlichen energetischen Sanierungsmaßnahmen beraten. In einem so gedämmten Haus kann über Solaranlagen sogar bis zu 25 Prozent des Energiebedarfs durch Solarenergie gedeckt werden.