Tarife um durchschnittlich 2,8 Prozent gestiegen

Diesjährige Tarifanpassungen führen zur Erhöhung des Reallohnes, nicht nur die Inflation wird ausgeglichen.

Nach der aktuellen Halbjahresbilanz, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung vorlegt, sind die Tarifabschlüsse des 1. Halbjahrs 2013 geringer als die des Vorjahres. Trotzdem gibt es für die nach Tarif bezahlten Beschäftigten auch nach Abzug der Preissteigerung eine spürbare Einkommenssteigerung. Die Tarife für die meisten Branchen wurden in 2013 um 2 bis 4 Prozent angepasst. Die IG Metall bewirkte in der Metall- und Elektroindustrie für 2013 eine Tariferhöhung von 3,4 Prozent und für 2014 eine erneute Anpassung von 2,2 Prozent durch (bei einer Laufzeit von 20 Monaten) durch. Im Schnitt überstieg die Gesamtlaufzeit mit rund 21 Monaten die des Vorjahres mit rund 17 Monaten.

Mehr Geld im Portemonnaie für die meisten
Bei rund 8,7 Mio Beschäftigten erhält man bei Umrechnung der diesjährigen Tarifabschlüsse mit ihren verschiedenen Geltungsdauern auf das Jahr, erhält man eine vorläufige jahresbezogene Tariferhöhung zum Vorjahr von nominal 2,9 Prozent. Eine jahresbezogene Tariferhöhung ergibt sich für die 4,5 Mio. Beschäftigten mit länger laufenden Abschlüssen in diesem Jahr in Höhe von 2,6 Prozent. Zusammen ergibt sich für das aktuelle Jahr aus diesen Daten eine nominale Tarifanpassung von 2.8 Prozent für 13,2 Mio. Beschäftigte.

Mehr aus Ausgleich der Preissteigerung
Dr. Reinhard Bispinck, Leiter des WSI-Tarifarchivs ist erfreut über die vorläufige Tarifbilanz. Sie zeige, dass die Einkommensentwicklung der tariflich Beschäftigten erfreulich stabil sei. Bei den Anpassungen sei der neutrale Verteilungsspielraum ausgeschöpft worden. Der Anstieg der Tariflöhne würde angesichts der Inflation von rund 1,6 Prozent in 2013 für den Durchschnitt real spürbar steigen.