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Eine Auswertung des unabhängigen Verbraucherportals Verivox ergab trotz aktueller Preissenkungen zum Jahresbeginn keine spürbare Entlastung für den Verbraucher. Auch im Jahresvergleich liegen die Energiepreise für Verbraucher auf einem konstanten Niveau. Der Strompreis sank um 0,4 Prozent, Gas wurde um 1,3 Prozent günstiger.
Geringfügige Preissenkungen für Strom
Nach dem Verivox-Verbraucherpreisindex Strom zahlt der Verbraucher im Januar 2015 für 4.000 kWh durchschnittlich 1.128 Euro, dies entspricht einem Kilowattstundenpreis von 28,20 Cent/kWh. Da der Preis im Januar 2014 bei 1.133 Euro oder einem Kilowattstundenpreis von 28,31 Cent/kWh lag, wird der Strom binnen Jahresfrist geringfügig (um 0,4 Prozent) günstiger. Somit reduzieren sich die Kosten für einen Haushalt durchschnittlich um 5 Euro jährlich.
Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox beklagt, dass man nicht von einer wirklichen Entlastung sprechen könne. Die Preissenkungen zum Jahreswechsel 2015 würden hauptsächlich die Preiserhöhungen im Jahresverlauf 2014 ausgleichen. So ergäbe sich für die Verbraucher quasi ein Nullsummenspiel.
Während 343 Versorger in den letzten zwölf Monaten ihre Preise um durchschnittlich 2,4 Prozent reduziert haben, wurden diese im gleichen Zeitraum von 141 Versorgern um im Schnitt 3,8 Prozent erhöht.
Im Jahresvergleich sanken Gaspreise leicht ab
Der Verivox-Verbraucherpreisindex informiert über den durchschnittlichen Gaspreis in Deutschland, er nennt nicht nur die Tarife der örtlichen Grundversorger, sondern auch die der überregionalen Gasanbieter. So weist der Index im Januar 2014 für die Abnahme von 20.000 Kilowattstunden Erdgas einen Preis von 1.309 Euro aus. Ein Jahr später zahlt der Verbraucher für die gleiche Menge 1.292 Euro. Somit ergibt sich eine Gaspreisreduzierung von 1,3 Prozent.
Kostensenkung für Rohöl hat kaum Auswirkungen auf Gaspreis
Lengerke stellt fest, dass die Kostenreduzierung von Europas wichtigster Rohölsorte Brent um 45 Prozent seit Jahresbeginn kaum Auswirkungen auf den Gaspreis hat. Die Preise von Benzin und Heizöl wurden dagegen sehr beeinflusst. Es wird immer deutlicher, wie sich die Ölpreisbindung in den vergangenen Jahren abgeschwächt hat. Lengerke fordert die Verbraucher auf, nicht auf fallende Preise zu warten, sondern nach einem Preisvergleich selbst zu einem günstigen Anbieter zu wechseln.
Nebenkosten durch Anbieterwechsel senken
Die Haushaltskasse kann durch einen Anbieterwechsel entlastet werden. Beim ersten Wechsel können Verbraucher bei Strom durchschnittlich rund 330 Euro und bei Gas rund 460 Euro einsparen.