Internet-Nutzer in Deutschland: BDK fordert Identifizierung

Durch die Anonymität habe sich das Internet inzwischen zum weltweit größten Tatort entwickelt. Dem müsse man entgegenwirken.

Die Anonymität im Internet öffnet Betrügern und Missbrauch Tür und Tor. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert daher im Rahmen eines 15-Punkte-Sofortprogramms, das den Kampf gegen Internet-Kriminalität zum Inhalt hat, für eine Ausweispflicht im Internet aus.

Der Vorsitzende des BDK Klaus Jansen sprach sich in einem Interview der Samstagsausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung dafür aus, dass bei Online-Käufen, Internetbanking, Online-Behördengängen oder anderen Rechtsgeschäften vorher eine Identifizierung durch eine Registrierung bei staatlichen Stellen erfolgen sollte.

Auch verlangen die Kriminalbeamte gesetzliche Befugnisse für Ermittlungen im Internet, insbesondere in Sozialen Netzwerken wie Twitter, SchülerVZ oder Facebook. Auch Schadprogramme, Viren und Trojaner, mit denen Kriminelle private Rechner gekapert hätten, müssten von der Polizei entfernt werden dürfen. Hier gibt es nach Jansen derzeit eine rechtliche Grauzone.

Das Internet habe sich zwischenzeitlich zum größten Tatort der Welt entwickelt. Das Gewaltmonopol des Staates stehe auf dem Spiel. Die Politik versage nach seinem Worten aufgrund von Unvermögen, Blauäugigkeit und Kompetenzgerangel. Sie schaue dem Treiben nur zu. Das Gewaltmonopol des Staates stehe auf dem Spiel, es müssten endlich Verkehrsregeln für das Internet geschaffen werden.