Gewinn- und Kapitalbeteiligung für Mitarbeiter in 9 % der Unternehmen üblich. Betriebe im Bereich Information, Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen beteiligen am meisten ihre Mitarbeiter am Gewinn. Mitarbeiterbeteiligung war von Wirtschaftskrise nicht betroffen.
Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass Gewinn- und Kapitalbeteiligungsmodelle in Deutschland gar nicht so selten sind. Eine Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter bieten 9% der Betriebe. Am Kapital ist die ganze oder ein Teil der Belegschaft von einem Prozent der Betriebe beteiligt.
Kleine Betriebe mit weniger Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter
In kleinen Betrieben (unter 50 Beschäftigte) sind Gewinn- und Kapitalbeteiligungen seltener zu finden. Ihr Anteil beträgt nur acht Prozent. Im Gegensatz zu den reichlich 30 Prozent der Großbetriebe (mehr als 500 Beschäftige), in denen die Mitarbeiter in Gewinn- und Kapitalbeteiligungsmodellen eingebunden sind. Im Durchschnitt sind in diesen Betrieben zwei Drittel der Mitarbeiter an dem Modell beteiligt, während die Zahl der Betriebe mit Gewinnbeteiligung aller Mitarbeiter bei knapp 50 Prozent liegt.
Im Bereich Information und Kommunikation zählt bei fast einem Drittel der Betriebe die Gewinnbeteiligung zum Bonusprogramm für ihre Mitarbeiter. Das betrifft vor allem das Verlagswesen, die Funk- und Filmindustrie, die Telekommunikation, Internetdienstleistungen, Softwareentwicklung, Datenverarbeitung und Nachrichtenbüros. Fast ein Viertel der Unternehmen im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen beteiligen alle oder einen Teil ihrer Mitarbeiter am Gewinn.
Finanzkrise hatte keinen Einfluss
In der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 wurde abgesehen von einzelnen Fällen die Mitarbeiterbeteiligung nicht verstärkt. Betriebe hätten so zum Beispiel ihre Löhne flexibler gestalten oder die Finanzbasis festigen können. Laut IAB-Studie sollten die in den vergangenen Jahren stagnierenden Gewinnbeteiligungsmodelle noch besser genutzt werden. Dadurch könnten im derzeitigen Fachkräfte-Wettbewerb qualifizierte Mitarbeiter noch stärker an die Unternehmen gebunden werden. Die begehrten "High Potentials" würden im Personalmarketing einen neuen Schub bekommen.