Neue Gesetze und Regelungen 2024: Was ändert sich für Bürger*innen in Deutschland?

Von Elterngeld bis Mindestlohn – die wesentlichen Änderungen für 2024 im Überblick.

Der Jahreswechsel 2024 bringt eine Reihe von gesetzlichen Neuerungen in Deutschland, die unterschiedliche Bereiche des täglichen Lebens und der Wirtschaft betreffen. Die TARGOBANK-Finanzexpert*innen haben die wesentlichen Änderungen zusammengefasst:

Sparen und Kapitalanlage: Die Zinsanhebungen der Zentralbanken in 2023 haben Höhepunkte erreicht, was gute Konditionen für Anleger*innen bedeutet. Die Sparerfreibeträge wurden bereits 2023 auf 1.000 Euro für Ledige und 2.000 Euro für Verheiratete angehoben und bleiben auch 2024 bestehen. Erträge über diesen Freibeträgen werden weiterhin mit 25 Prozent versteuert.

Arbeitnehmer*innen: Der Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer steigt 2024 auf voraussichtlich 11.604 Euro. Die Verpflegungsmehraufwandspauschale bei dienstlichen Reisen erhöht sich voraussichtlich von 28 auf 32 Euro, und für Tätigkeiten von mindestens acht Stunden von 14 auf 16 Euro.

Familien: Das Elterngeld wird ab April 2024 für Paare mit einem Jahreseinkommen bis zu 200.000 Euro (ab 2025: 175.000 Euro) und für Alleinerziehende bis zu 150.000 Euro zugänglich sein. Der Kinderreisepass wird durch den regulären elektronischen Reisepass ersetzt.

Pflegebedürftige und pflegende Angehörige: Pflegegeld und Pflegesachleistungen für die häusliche Pflege steigen um fünf Prozent. Angehörige können nun jährlich Pflegeunterstützungsgeld beantragen. Der Zuschuss zum Eigenanteil an den Pflegekosten erhöht sich ebenfalls.

Auszubildende und Studierende: Die Mindestausbildungsvergütung für das erste Lehrjahr steigt auf 649 Euro. Für das zweite Lehrjahr erhöht sie sich auf 766 Euro, für das dritte auf 876 Euro und für das vierte auf 909 Euro.

Rentner*innen: Es wird eine Rentenerhöhung um 3,5 Prozent erwartet. Erwerbsminderungsrenten steigen für bestimmte Jahrgänge zwischen 7,5 und 4,5 Prozent.

Arbeitsuchende, Geringverdienende und Erwerbslose: Der Mindestlohn steigt auf 12,41 Euro pro Stunde. Die Regelsätze für das Bürgergeld und die Sozialhilfe erhöhen sich für alleinstehende Erwachsene auf 563 Euro, für Jugendliche auf 471 Euro, für 6- bis 13-Jährige auf 390 Euro und für jüngere Kinder auf 357 Euro.

Selbstständige, Unternehmer*innen: Das Wachstumschancengesetz bringt u.a. einen Zuschuss von 15 Prozent bei Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen und erhöht die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.000 Euro. Das Arbeitszeiterfassungsgesetz führt eine elektronische Arbeitszeiterfassung ein, ausgenommen sind Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitenden.

Hausbesitz und Miete: Ab 2024 dürfen nur noch Heizungen eingebaut werden, die einen hohen Anteil erneuerbarer Energien nutzen. Es gibt Förderungen von bis zu 70 Prozent der Investitionskosten.

Autofahren: Die CO2-Steuer steigt auf 40 Euro pro Tonne. Die Förderung für E-Autos und Wasserstoffautos sinkt auf 3.000 Euro. Ein Führerschein-Umtausch ist für bestimmte Jahrgänge bis zum 19. Januar 2024 erforderlich.

Das Jahr 2024 bringt also eine Reihe bedeutender Änderungen mit sich, die das Leben der Bürgerinnen in Deutschland in vielerlei Hinsicht beeinflussen werden. Von finanziellen Anpassungen in der Kapitalanlage und Steuerentlastungen für Arbeitnehmerinnen bis hin zu signifikanten Verbesserungen im Bereich der Pflege und Familienunterstützung zeigt sich ein breites Spektrum an politischen Maßnahmen, die darauf abzielen, die verschiedenen Bedürfnisse und Herausforderungen der Gesellschaft zu adressieren. Diese Änderungen spiegeln die Bemühungen wider, wirtschaftliche Stabilität zu fördern, soziale Sicherheit zu verbessern und nachhaltige Praktiken zu unterstützen. Es ist entscheidend, dass die Bürger*innen über diese Änderungen informiert sind, um sich bestmöglich darauf vorbereiten und die sich bietenden Chancen nutzen zu können.