Benzinpreise: Von 2 Euro pro Liter nicht mehr weit entfernt

Die Spritpreise steigen immer weiter und ein Ende ist nicht in Sicht – möglicherweise steigt der Sprit sogar über 2 € pro Liter.

Tanken wird immer teurer und beim Anstieg der Spritpreise ist kein Ende in Sicht – möglicherweise wird sogar die Marke von 2 € pro Liter Kraftstoff überschritten.

Tanken ist mittlerweile zum teuren Vergnügen geworden und ein Ende des Anstiegs der Spritpreise ist nicht absehbar. Durchschnittlich kostet der Liter Kraftstoff in Deutschland momentan bereits über 1,50 €. Die Prognose aus Berlin ist für die Autofahrer ebenfalls erschreckend, denn dort wird vermutet, dass der Spritpreis bald über 2 € pro Liter ansteigen könnte.

Preisanstieg für Kraftstoffe aufgrund der Situation in Libyen
So teuer wie momentan war das Tanken in Deutschland noch nie. Als Grund für diesen extremen Preissprung bei Diesel und Super nennen die Mineralölkonzerne die bürgerkriegsähnliche Situation in Libyen. Aufgrund der heftigen Auseinandersetzungen in Libyen wurde die Ölförderung im Krisenland von den Internationalen Öl- und Gaskonzernen eingestellt. Der Ölmarkt ist richtungsweisend für Kraftstoffe und nachdem Libyen bei den wichtigsten Rohöl-Lieferanten in Deutschland auf Platz 5 rangiert, ist die Preisspirale nicht zu bremsen. Wie der ADAC erklärt, reichen die Ölkonzerne die steigenden Ölnotierungen an der Börse sofort an die Kunden weiter.

Wichtigste Öllieferanten in Deutschland
Deutschland wird laut Bundesamt für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle BAFA von 27 Ländern mit Rohöl beliefert. Die Einfuhrmengen gingen 2010 im Vergleich zum Vorjahr von 97,9 auf 93,3 Millionen Tonnen zurück. Russland ist mit 33,9 Millionen Tonnen derzeit der wichtigste Rohöl-Lieferant. Großbritannien folgt auf Platz 2 mit 13,1 Millionen Tonnen und Norwegen auf Platz 3 mit 8,8 Millionen Tonnen. Der Viertwichtigste Öllieferant in Deutschland ist Kasachstan mit 8,1 Millionen Tonnen und Libyen liegt mit 7,3 Millionen Tonnen an fünfter Stelle.

Neben den Unruhen in Libyen noch weitere Faktoren für Preisexplosion verantwortlich
Nach Ansicht der stellvertretenden Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn, kommen neben der aktuellen Situation in Libyen noch weitere Faktoren zum Tragen, die zur Preisexplosion der Spritpreise beitragen. Die Finanzspekulationen und die wachsende Verknappung von Erdöl sind unter anderem Faktoren, die sich ebenfalls auf die Ölpreisspirale auswirken. Immerhin steigerten sich die Kosten seit 2009 von 29 € pro Barrel Öl auf 73 €. Die Versorgungslücke beim Erdöl wird immer größer und damit ist auch kein Ende der Preisexplosion von Erdöl abzusehen. Nach Angaben des ADAC ist unter anderem auch die Einführung von E10 für die Preisanstiege der Kraftstoffe verantwortlich.

Grüne prognostizieren schlechte Zeiten für Autofahrer
Auf die Autofahrer kommt in nächster Zeit nach Ansicht der Grünen einiges zu, denn auf Dauer kann wohl kaum mit einem Rückgang der Spritpreise gerechnet werden. Nach Ansicht der Grünen ist es nicht die Frage, ob der Spritpreis die 2-Euro-Marke überschreitet, sondern wann dies eintrifft. Laut ADAC liegt der Preis für einen Liter Superbenzin aktuell bei durchschnittlich 1,501 €, dies entspricht einer Steigerung von 2,8 Cent gegenüber der Vorwoche. Der Preis für Diesel stieg um 0,5 Cent auf 1,379 € im Durchschnitt.

Anstieg nicht gerechtfertigt
Nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland VCD ist der enorme Anstieg der Spritpreise nicht gerechtfertigt. Von den Preisanstiegen profitieren lediglich die Ölkonzerne, denn bei der Ölförderung hat sich bisher eigentlich nichts verändert und die Lager sind gut aufgefüllt.