Deutsche geben trotz Schuldenkrise viel Geld aus

Die Neigung zu größeren Anschaffungen steigt in Deutschland. Gründe: gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und Lohnsteigerungen. Weniger Sparwille, da Geldanlagen wenig attraktiv. Binnenkonsum wichtiges Standbein der deutschen Wirtschaft.

Schon drei Monate hintereinander steigt der GfK-Konsumklimaindex, der Auskunft gibt über das Konsumverhalten der deutschen Verbraucher. Größere Investitionen sind für viele trotz Schuldenkrise durchaus attraktiv und in der beachtlichen Höhe des Konsumklimaindex von 5,6 Punkten (Dezember) messbar. Die “exzellenten inländischen Rahmenbedingungen” seinen laut GfK Grund für diese Entwicklung.

Zuversicht auf dem Arbeitsmarkt
Lohnsteigerungen und eine gute Lage auf dem Arbeitsmarkt haben dazu beigetragen, dass das Geld der Verbraucher lockerer sitzt. Niedrige Zinsen und ein mangelndes Vertrauen in die Finanzmärkte haben im Gegensatz dazu das Sparverhalten etwas eingedämmt. Die Verunsicherung der Verbraucher macht sich auch in einer weiter sinkenden Konjunkturerwartung und einem Rückgang des Teilindex für die weitere Einkommensentwicklung bemerkbar.

Bleibt abzuwarten, wie sich das Weihnachtsgeschäft weiter entwickelt. Der gestrige Auftakt lief laut Aussagen des Einzelhandels bereits sehr positiv an. Durchschnittlich 214 Euro (voriges Jahr 218) plant der Verbraucher in Deutschland dieses Jahr für seine Weihnachtsgeschenke ein, wie sich aus einer GfK-Umfrage zeigte.

Impulse für Konjunkturentwicklung erwartet
Ob die Konjunkturentwicklung wichtige Impulse aus dem Weihnachtsgeschäft erfährt, kann noch nicht genau abgeschätzt werden. Bei einer monatlichen Befragung von 2000 Bundesbürgern hat die Binnenkonjunktur als eine wichtige Stütze der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weiter an Bedeutung gewonnen. Neben Exporten sei der Binnenkonsum ein zweites starkes Standbein der deutschen Wirtschaft, die dadurch von außen weniger angreifbar sei.