Wenn man ein Bankkonto besitzt, werden in der Regel die Werte für Soll und Haben auf dem Kontoauszug aufgeführt. Dasselbe gilt bei eingeräumten Dispositionskrediten. Hat ein Bankkunde jedoch ein zweites oder drittes Bankkonto bei derselben Bank, werden die Soll- und Habenwerte der verschiedenen Konten gegeneinander aufgerechnet. Und hier kommt der Begriff Kontokorrent ins Spiel. Weist zum Beispiel das eine Konto ein Haben von 1.200 Euro auf, während das andere Konto mit 600 Euro im Soll ist, wird auf dem Kontoauszug ein Kontokorrent von 600 Euro im Haben stehen. Auf diese Weise wird das Soll auf dem einen Konto durch das Haben auf dem anderen Konto ausgeglichen.
Besonders in einem Betrieb, der zur Buchführung verpflichtet ist, sind auch Kontokorrentkonten bekannt. Bei Geschäftseröffnung werden für Einnahmen und Ausgaben verschiedener Art bestimmte Konten definiert und eingerichtet. Jede Einnahme oder Ausgabe wird nun laufend während des Jahres auf den entsprechenden Konten gebucht. Ja nachdem, um welche Art von Betrieb es sich handelt, muss am Jahresende eine Einnahme-Überschuss-Rechnung oder eine Bilanz erstellt werden.
Jedes einzelne Buchführungs-Konto beinhaltet die Seiten Soll und Haben. Umsätze bzw. Einnahmen werden auf einem Konto als Guthaben gebucht. Auf der anderen Seite stehen die Ausgaben, die von diesem Konto aus getätigt worden sind. Nun können in einem Betrieb nicht immer alle Geschäftsvorfälle sofort beglichen werden. Diese landen in der Buchführung auf den sogenannten Kontokorrentkonten. Mit Hilfe dieser Kontokorrentkonten können Geldeingänge sowie Geldausgänge besser überwacht werden. Offene Rechnungen hat man hier in Form von Soll und Haben stets im Überblick. Werden nun Zahlungen getätigt oder geht Geld ein, werden diese Ausgänge und Eingänge gegeneinander aufgerechnet. In einem Unternehmen wird für jeden Kunden, aber auch für Lieferanten jeweils ein Kontokorrentkonto geführt.
Da das Führen von Kontokorrentkonten ein sehr komplexes Thema ist, hat jedes größere Unternehmen und natürlich auch Banken hierfür speziell ausgebildetes Fachpersonal. In großen Unternehmen gibt es hierfür eigene Abteilungen mit mehreren Mitarbeitern, die für die Kontokorrentkonten verantwortlich sind.