Kreditkarte: Keine Gebühren für Flugticketkauf

Das Berliner Kammergericht stoppt die Praxis der Billigairline easyJet, für die Zahlung eines Tickets per Kreditkarte Gebühren zu verlangen.

Damit ist fortan Schluss: Die Fluggesellschaft EasyJet forderte eine Buchungsgebühr für die Zahlung eines Tickets per Kreditkarte.

Pro Buchung wurden grundsätzlich 4 € gefordert, bei Zahlung mit einer der gängigen Kreditkarten von Visa, MasterCard, American Express oder Diners Club sogar mindestens 5,50 € respektive 2,5 % des “Gesamttransaktionswertes”. Einzig Kunden mit den wenig verbreiteten Kreditkarten Carte Bleue oder Visa-Electron bezahlten, mussten keine zusätzlichen Gebühren zahlen.

Klage der Verbraucherzentrale stattgegeben
Gegen diese Praxis klagte der Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) vor dem Kammergericht Berlin – mit Erfolg. Dem Billigflieger wurde die Erhebung von Buchungsgebühren mit der Begründung untersagt, dass es sich hierin weder um eine echte Leistung noch um einen vom Flug unabhängigen Service handele.

In der Begründung des Urteils zum Aktenzeichen 5 U 90/11 führten die Richter des Senats aus, dass eine Gebührenerhebung eine unangemessene Benachteiligung der Verbraucher darstelle. Um ihre Pflichten aus dem Beförderungsvertrag zu erfüllen, gehöre der Verwaltungsaufwand für Buchungen zu den regelmäßigen logistischen und organisatorischen Aufgaben, der auch in die Flugpreiskalkulation einfließen könne.

Zusätzlich Verstoß gegen EU-Recht moniert
Eine Zusatzkritik brachten die Richter im Hinblick auf "versteckte Kosten" an. So verstoße es gegen geltendes EU-Recht, dass easyJet die Information die Zusatzkosten erst vorletzten der Buchungsschritte überhaupt anbiete.