Ausländische Direktbanken haben bessere Zinssätze

Nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest von mehr als hundert Instituten gewähren ausländische Direktbanken oftmals bessere Zinssätze für Festgeldkonten als die deutsche Konkurrenz.

Nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest von mehr als hundert Instituten gewähren ausländische Direktbanken oftmals bessere Zinssätze für Festgeldkonten als die deutsche Konkurrenz. Dies ist im unterschiedlichen Zinsniveau einzelner Länder begründet, dieser wiederum ergibt sich aus dem Leitzins und der wirtschaftlichen Lage des Landes.

Höhere Zinsen als von deutschen Banken
Bei den Festgeldkonten mit dreijähriger Laufzeit lagen die russische VTB Direktbank (2,2 Prozent), die schwedische Bank Klarna (2,2 Prozent) und die französische Crédit Agricole Consumer Finance (2,1 Prozent) vorn. Für eine zweijährige Laufzeit erhielt die VTB Direktbank mit 1,95 Prozent Platz 1, vor der Vakifbank (1,91 Prozent) und der österreichischen Denizbank Classic (1,9 Prozent). Mit 1,7 Prozent bei Festgeldern mit einjähriger Laufzeit liegt die Klarna Bank an der Spitze, dahinter folgt die Crédit Agricole Consumer Finance (1,65 Prozent) und die türkische Vakifbank (1,61 Prozent).

Anlage nur in wirtschaftlich stabilen Staaten
Mit Hinblick auf die Einlagensicherung gibt Stiftung Warentest für alle Banken aus den Niederlanden, Österreich, Frankreich, Luxemburg, Schweden und dem Vereinigten Königreich eine Empfehlung ohne Einschränkung. Der Bericht verweist auf die stabilen und bewährten Schutzmechanismen dieser Länder. Weiteres Gewicht wird der wirtschaftlichen Stabilität des Anlagelandes zugemessen, dies trifft für Spanien, Italien oder Griechenland nicht zu.

Vorsicht bei der Bankenwahl wird angeraten
Die Verbraucherorganisation sehen hingegen die nationalen Einlagensicherungssysteme anderer EU-Länder skeptisch. Obwohl grundsätzlich bei allen Banken mit Sitz in der EU 100.000 Euro pro Anleger gesetzlich garantiert seien, müssten Sparer für den Fall einer Insolvenz eines Geldhauses in Ländern wie Lettland, Estland oder Bulgarien müssten Sparer möglicherweise länger auf ihr Geld warten als die eigentlich vorgesehenen 20 Werktage. Daher wird beispielsweise das einjährige Festgeld der bulgarischen First Investment Bank trotz eines Zinssatzes von 2,9 nicht empfohlen.