2023: Trotz Energieeinsparungen drohen hohe Nachzahlungen für Haushalte

Auswertung zeigt Anstieg der Energiekosten und regionale Unterschiede in Deutschland.

Trotz eines gesunkenen Energieverbrauchs stehen deutsche Haushalte 2023 vor der Herausforderung erhöhter Nachzahlungen bei ihren Heizkosten. Eine Analyse des Energiedienstleisters Techem zeigt, dass die Kosten für Endenergieträger wie Gas, Fernwärme und Strom gestiegen sind, während Heizölkosten gesunken sind.

Konkret verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Gaskosten um 14,5 Prozent, der Fernwärmekosten um 9,8 Prozent und der Stromkosten um 12,6 Prozent. Diese Entwicklung resultierte in einem Anstieg der Raumheizkosten für die entsprechenden Energieträger um 11,7 Prozent (Gas), 7,1 Prozent (Fernwärme) und 9,8 Prozent (Strom). Im Gegensatz dazu sanken die Heizölkosten um 20,6 Prozent, was zu einer Kostensenkung von 22,6 Prozent führte.

Interessanterweise stiegen die Energiekosten in deutschen Städten und Gemeinden trotz wärmerer Witterungsbedingungen. Laut Deutschem Wetterdienst war das Jahr 2023 um etwa drei Prozent wärmer als das Vorjahr.

Regionale Unterschiede im Energieverbrauch und in den Kosten wurden ebenfalls festgestellt. Während einige Städte in Sachsen und Bayern, darunter München, Cottbus und Bamberg, ihren Energieverbrauch signifikant reduzieren konnten, hatten Gemeinden wie Freudenstadt, Saarbrücken-Ensheim und Konstanz höhere Kosten zu tragen.

Matthias Hartmann, CEO von Techem, betont die Bedeutung von langfristigen Investitionen in Energieeffizienz und technologische Innovationen. Er hebt hervor, dass ein optimiertes Monitoring und eine verbesserte Betriebsführung das Potenzial bieten, Energieverbräuche und -kosten signifikant zu reduzieren. Zugang zu präzisen Daten ist laut Hartmann für alle Marktteilnehmenden, von Verbrauchenden bis zu politischen Entscheidungsträgern, essentiell, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Die Prognose basiert auf Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes sowie Preisdaten des Statistischen Bundesamtes für verschiedene Energieträger im Zeitraum von 2022 bis 2023. Die endgültigen Mehrkosten für Verbrauchende werden nach der Abrechnungserstellung bekannt sein.