Auch Menschen mit finanziellen Problemen können ab Oktober bei der Sparkasse ein Girokonto eröffnen, mit dem "Bürgerkonto" sollen auch finanziell schlecht situierte Menschen am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen können.
Die Sparkassen planen ab Oktober die Einführung eines "Bürgerkontos". Mit diesem Konto sollen auch Verbraucher mit finanziellen Schwierigkeiten am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen können, die derzeit noch nicht über ein Girokonto verfügen, teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch in Berlin mit. Bei einer Gesamtzahl von rund 94 Millionen Girokonten gibt es 2,6 Millionen Guthabenkonten, die von Kunden mit finanziellen Problemen genutzt werden können. Trotzdem verfügen geschätzt immer noch einige Hunderttausend ärmere Menschen derzeit über keiin Konto.
Guthabenkonto
Dieses Konto wird rein auf Guthabenbasis geführt, es können Überweisungen und Zahlungen mit EC-Karte vorgenommen werden, die Gebühren sollen dem Girokonto mit Überziehungsmöglichkeit angepasst werden. Vorgaben zu den Entgelten für "Jedermann-Konten" gibt es bisher keine.
Freiwillige Selbstverpflichtung
Die Sparkassen verpflichten sich, Schlichtersprüche zu den "Bürgerkonten" anzuerkennen, die Bundesregierung hatte noch vor kurzem kritisiert, dass nicht alle Geldinstitute die Schlichtungssprüche in Streitfällen als verbindlich anerkennen.
DSGV-Präsident Georg Fahrenschon erklärt, dass die Sparkassen mit ihrem Angebot über die freiwillige Selbstverpflichtung der Bankenbranche hinausginge, da man überzeugt sei, dass dies ein wichtiger Beitrag zum Gemeinwohl ist. Verbraucherschützer und Politik haben die Geldinsitute in der Vergangenheit mehrfach für ihre zögerliche Praxis in der Kontenvergabe für jedermann kritisiert. Die EU-Vorgaben zu solchen Haben-Konten sind wesentlich strenger als die deutschen Gesetze.