Techniker Krankenkasse führt Patientenquittung ein, so sollen gesetzlich Versicherte detaillierte Informationen zum Arztbesuch in verständlicher Form erhalten.
Privatversicherte können sich über die Arztkosten anhand ihrer Rechnung informieren. Für gesetzlich Versicherte gab es bisher nur die Alternative Einzelnachweise bei der Krankenkasse anzufordern. Jetzt hat die Techniker Krankenkasse eine Neuerung eingeführt, die Patienten können eine sogenannte Patientenquittung bei der TK anfordern. In diesem Nachweis werden sämtliche vom Arzt geltend gemachten Leistungen übersichtlich und verständlich aufgelistet. Somit können die Patienten die abgerechneten Kosten systematisch nachvollziehen. Um Verwirrungen durch Mediziner-Ausdrücke zu vermeiden, hat die TK rund 10.000 Fachbegriffe von A wie Apherese bis Z wie Zytostatikum in einfache Kurzbeschreibungen übersetzt.
Anforderung wird leicht gemacht
Der Versand der Patientenquittung erfolgt unbürokratisch nach telefonischer Bestellung bei der TK innerhalb von zwei Wochen. In der Übersicht werden Informationen zum Datum des Arztbesuchs, den abgerechneten Positionen und dem als Orientierungswert ausgewiesenen Honorar des Arztes in tabellarischer Form dargestellt. Sämtliche Arztbesuche, die länger als ein halbes Jahr zurückliegen und maximal 18 Monate zurückreichen, sind darin aufgeführt. Zusätzlich kann die gestellte Diagnose angefordert werden. Aktuellere Informationen können aufgrund der Abrechnungsmodalitäten nicht erstellt werden. Die kassenärztlichen und zahnärztlichen Vereinigungen stellen erst sechs bis neun Monate nach der Behandlung die Abrechnungsdaten zur Verfügung, so kann der der Versicherte die Daten erst zwei bis drei Quartale nach dem Arztbesuch erhalten.
TK will Patientenaufklärung fördern
Markus Jochem, Versorgungsexperte bei der TK stellt klar, dass ein Blick in die eigene Patientenquittung einen übersichtlichen und verständlichen Auszug aus der Krankengeschichte gibt. Der Patient werden damit gleichermaßen über erbrachte Leistungen als auch deren Kosten informiert. Das erklärte Ziel der TK sei, den Patienten zum Gesundheitsexperten in eigener Sache zu machen. Parallel dazu bietet die TK Informationskurse wie "Kompetent als Patient" oder der Klinik- und Ärzteführer an.
Versicherte begrüßen verständliche Informationen
Nach einer bevölkerungsrepräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK bemängelten ungefähr 50 Prozent der Befragten, die Unverständlichkeit des Leistungsauszuges. Gleichzeitig hielten 82 Prozent die Patientenquittung für sinnvoll. Somit kommt die Techniker Krankenkasse dem Wunsch nach Verständlichkeit nach und ersetzt das bestehende Verfahren des Einzelfallnachweises, der sehr fachlich und mit bis zu 50 Seiten stark war.
Weitere Informationen zu: Gesetzliche Krankenversicherung