Das iPhone Syndrom

Aus negativ mach positiv: Hardcore-iPhone-User scheinen laut Strand Consult Studie am iPhone-Syndrom zu leiden

Strand Consult, ein dänisches Marketing- und Beratungsunternehmen hat eine Studie zu Apple-Fans und ihrer Beziehung zu ihrem iPhone erstellt. Die Befragung kommt einem Ergebnis, was man nur als iPhone-Syndrom bezeichnen kann (angelehnt an das Stockholm-Syndrom, bei dem Opfer einer Entführung ein positives emotionales Verhältnis zu den Tätern entwickeln).

Selbst wirklich negative Aspekte des iPhones, die kein Mensch (normalerweise) abstreiten würde, werden von den Apple-Fans verteidigt. So sind für wahre iPhone-Fans die fehlenden Multitasking-Fähigkeiten kein Makel sondern ein bewusster Verzicht, um das System nicht unnötig zu verlangsamen. Das geschlossene Ökosystem von iTunes und App Store ist in deren Augen kein Manko, sondern existiert zum Schutz der Apple-Kundschaft. Und das Fehlen der MMS-Funktion in der ersten Generation sei nicht störend, zum Bildnachrichten ohnehin überflüssig seien.

Es scheint jedoch, als sei die Apple-Studie schon einige Jahre alt, denn es wurden Sachen wie die fehlende UMTS-Fähigkeit und die nicht vorhandene MMS-Funktion angesprochen, die ja heute wirklich kein Thema mehr sind.

Leider wirkt die Studie beim Durchlesen mehr wie Standard-Aussagen einer Werbeagentur und nicht wirklich authentisch. Es hat nicht den Anschein als sei eine breit gefächerte Gruppe von iPhone-Usern gefragt worden sondern vornehmlich Hardcore-Apple-Fans – was das Unternehmen auch zugibt. Weitere Perle aus dem Schatzkästchen dieser Studie ist die Verschwörungstheorie des Unternehmens: "Das iPhone ist in Wirklichkeit von einer Vielzahl an Menschen, Medien und Firmen umgeben, die die Wahrheit mit Vergnügen zurechtrücken, um das Produkt zu beschützen, das sie von Apple gekauft haben."