Der größte regionale Stromdienstleister in Ostdeutschland erhöht die Strompreise der Grundversorgung zum 1. Mai.
Wie Andreas Auerbach, der Vertriebsvorstand der envia Mitteldeutsche Energie AG – enviaM – am Montag in Chemnitz mitteilte, wird der Stromanbieter und größte regionale Dienstleister in Ostdeutschland die Strompreise in der Grundversorgung zum 1. Mai anheben. Als Begründung für die Erhöhung werden die steigenden Kosten für erneuerbare Energien und Netze genannt. Die letzte Preiserhöhung erfolgte bei enviaM im Januar 2009.
Von den Preiserhöhungen sind etwa 925.000 Kunden aus dem privaten und gewerblichen Bereich in den Bundesländern Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt betroffen. Wie der Vertriebsvorstand der enviaM mitteilt, müssen Privathaushalte mit einem Verbrauch von rund 2.000 Kilowattstunden pro Jahr nach der Erhöhung 3,57 € monatlich mehr bezahlen. Dies entspricht einer Erhöhung von 7,9 Prozent.
Gewerbekunden müssen nach den Angaben von Herrn Auerbach bei einem Jahresverbrauch von 6.000 Kilowattstunden im Durchschnitt mit monatlichen Mehrkosten von rund 10 € kalkulieren. Dies entspricht einer Anhebung von 7,6 Prozent.
Diese neuen Preise in der Grundversorgung sollen für ein Jahr stabil gehalten werden. Zugleich werden im Angebot von enviaM ab 1. April zwei neue Produkte enthalten sein, die eine Festpreisgarantie über 24 oder 36 Monate beinhalten.
Gemäß den firmeneigenen Angaben erfolgt im Netzgebiet von enviaM die dritthöchste Einspeisung von Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Der Anteil am gesamten Stromaufkommen liegt demnach bei 37 Prozent. 3.036 Megawatt wurden von den insgesamt 3.686 Megawatt an Leistungsinstallation im Jahr 2009 durch Windenergie gewonnen. Der Überschuss an Strom an Tagen mit viel Wind werde dabei zum größten Teil an die Abnehmer im Südwesten und Süden weitergeleitet.
Gemäß der Mitteilung des Vorstandsvorsitzenden Carl-Ernst Giesting, wird dadurch lediglich eine Preiserhöhung, die staatlich angetrieben wird, an die Endkunden weitergegeben. Von 2009 zu 2010 sei die auf Umlage auf bundeseinheitlicher Basis für erneuerbare Energien um 58 Prozent gestiegen. Seit Jahresbeginn 2009 seien die regionalen Netzentgelte bereits 2 Mal angehoben worden. Diese regionalen Netzentgelte stehen hauptsächlich unter dem Einfluss der Aufwendungen für Netzausbau und Netzsicherheit aufgrund der Einspeisung des Ökostroms aus erneuerbaren Energien.