Sparquote im Sinkflug: Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten bremsen Sparverhalten der Deutschen

2023 verzeichnet deutlichen Rückgang beim Sparen – nur jeder Zweite kann wie im Vorjahr sparen.

Das Jahr 2023 markiert für viele Deutsche eine finanzielle Zäsur. Laut einer Umfrage der norisbank konnten 52,3 Prozent der Befragten weniger sparen als im Vorjahr. Dieser Trend ist besorgniserregend, da in den Jahren der Covid-19-Pandemie die Sparquoten in Deutschland Rekordhöhen erreichten.

Die hohe Inflation hat den Umgang der Deutschen mit Geld deutlich beeinflusst. 64,5 Prozent der Befragten haben ihre Ausgabengewohnheiten angepasst. Ein finanzielles Polster aufzubauen ist vielen wichtig, aber für über die Hälfte der Befragten gegenwärtig unmöglich. Rund 14 Prozent der Deutschen sind von der Inflation unberührt, und nur 6,7 Prozent entscheiden sich dafür, ihr Geld rasch auszugeben.

Die Sparquote in Deutschland bleibt jedoch im internationalen Vergleich überdurchschnittlich. 2022 sparten die privaten Haushalte 11,1 Prozent ihres Einkommens. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Sparquoten in anderen Ländern wie Italien, den USA und Japan deutlich niedriger. Auch im ersten Halbjahr 2023 liegt die Sparquote in Deutschland bei 11,3 Prozent.

Für diejenigen, die 2023 mehr sparen konnten, war die Sorge um die Zukunft der Hauptgrund. 47 Prozent sparten für ein finanzielles Polster. Die Sparziele waren vielfältig, von größeren Anschaffungen bis hin zu nachhaltigerem und umweltschonenderem Leben.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die hohe Inflation und das aktuelle Weltgeschehen das Konsum- und Sparverhalten der Deutschen beeinflussen. Trotz des Wunsches nach finanzieller Sicherheit fällt es vielen schwer, Geld zur Seite zu legen. Dies könnte sich bei anhaltend hoher Inflation noch verstärken.