Private Krankenkassen – Beitragserhöhung 2010

Manche Anbieter privater Krankenkassen erhöhen ihre Beiträge im schlimmsten bis zu 25 Prozent.

Im kommenden Jahr 2010 müssen sich viele Versicherte privater Krankenkassen auf steigende Beiträge einstellen. Die Steigerungen falle dabei je nach Gesellschaft und Tarif sehr unterschiedlich aus, im extremsten Fall werden bis zu 25 Prozent Aufschläge fällig.

Die Debeka – Marktführer privater Krankenversicherung – verlangt von seinen Versicherten durchschnittlich 5 Prozent mehr Beiträge als im vergangenen Jahr 2008. Bei der Debeka sind rund 4,3 Millionen Menschen privat versichert. Die sogenannten Krankheitskosten-Vollversicherten – das sind rund 2,1 Millionen Versicherte – werden mit erhöhten Beiträgen rechnen müssen. Nach eigener Aussage der Kasse hatte sie in den vorausgegangenen vier Jahren allerdings auf Beitragserhöhungen verzichtet. Viele Versicherte der DKV müssen mit deutlich mehr Beitragserhöhung rechnen. Die Tarife werden durchschnittlich um acht Prozent steigen. Die Victoria Versicherung wird ihre Beiträge im Schnitt um sechs Prozent erhöhen.

Die Palette der Preissteigerungen ist in allen Konzernen deutlich spürbar. Bei der DKV wird dies durch folgendes Beispiel verdeutlicht: Während für Ärzte ein Tarif um 25 Prozent erhöht wird, bleibt im gleichen Tarif vergleichsweise eine Ärztin von der Beitragserhöhung verschont. Begründet wird dies dadurch, dass einige Ärzte scher erkrankt sind und die daraus entstandenen hohen Behandlungskosten auf die Beiträge ihrer männlichen Kollegen umgelegt werden.

Die privaten Kassen begründen ihre Beitragserhöhungen vorrangig auf die verteuerten medizinischen Behandlungen. In der Brache heißt es, dass vor allem die ambulanten Leistungen die Kostentreiber seien. Dies wurde auch durch einen Sprecher der Axa bestätigt. Die Tarife des Axa werden durchschnittlich um 3,9 Prozent erhöht werden. Selbst bei dieser Krankenkasse ist die Bandbreite der Erhöhungen enorm: einige Tarife bleiben von der Beitragserhöhung unberührt, andere steigen um bis zu 20 Prozent. Auch der neue Basistarif, den die privaten Kassen künftig anbieten müssen, falle dabei neben den ambulanten Leistungen für die Erhöhungn ins Gewicht.

Die Versicherer nennen als weiteren Grund für die steigenden Beiträge die gestiegene Lebenserwartung der Krankenversicherten. Die Unternehmen müssen deshalb höhere Rückstellungen bilden, um für ihre Versicherten die Gesundheitskosten im Alter zu begleiten. Langfristig können aber diese Rückstellungen auch die Beitragserhöhung bremsen. Die Zinserträge aus den Anlagen kommen nämlich den Versicherten später wieder zugute.