Geldanlage: Kohle-Aktien wird für 2011 ein gutes Jahr prognostiziert

Minenaktien werden stark steigen – Flut in Australien und Chinas Wirtschaftsboom sorgen für Hochschnellen der Kohlepreise.

Die Überschwemmungen in Australien beeinträchtigen den Preis für Kohle ganz erheblich. Australiens Kohleindustrie ist global führend, das Land ist der größte Kohle-Exporteur der Welt. Die Naturkatastrophe sorgt nun dafür, dass die Aktienwerte der Firmen, die den Fossilbrennstoff fördern, in astronomische Höhen steigen. 30% der Exporte fielen buchstäblich ins Wasser. Minenaktien sind auf dem Vormarsch, es wird mit gigantischen Gewinnspannen gerechnet. Analysten rechnen mit einem Hochschnellen der Minenaktienwerte. Ute Speidel, Managerin des VCH Expert Natural Resources zur "welt online": "Jede Beeinträchtigung der Produktion in Australien, führt sofort zu einem Hochschnellen der Kohlepreise!"

Kohle boomt mehr denn je

Kohle hat größere Absatzmärkte als je zuvor. Besonders die Industriestandorte in Fernost generieren bei steigender Wirtschaftstätigkeit hohe Nachfragen, die seit Jahren kontinuierlich ansteigen. Der Wirtschaftsboom in Fernost hat dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach Energie nicht mehr durch alternative Quellen gedeckt werden kann, nicht einmal Kernkraft. Eine hohe Nachfrage nach Kohle war die Folge. Das lässt auch die Börsennotierungen ansteigen was zu hohen Notierungen der Minenaktien führt.

Chinas Wirtschaft wächst um 10% jährlich

Man prognostiziert, dass das Wirtschaftswachstum in China im Jahr 2011 wieder bei 10% liegen wird. Und so lange die Supermacht in dieser Weise weiter wächst, wird auch der Hunger nach Kohle so schnell nicht versiegen. Gigantische 76-Gigawatt-Kohlekraftwerke befinden sich in China bereits im Bau, Indien zieht nach und will bis 2015 einen Kohlestromgiganten mit 82 Gigawatt Kapazität bauen.

"Asiens Hunger auf Kohle ist unersättlich!"

James Rollyson, Analyst beim Researchhaus Raymond James gegenüber der "welt online": "Asiens Hunger auf Kohle ist unersättlich!" China verbraucht über die Hälfte der weltweit geförderten Kohle und damit 3 Mal so viel wie die Supermacht USA. Doch Kohle dient nicht nur zur Energiegewinnung sondern wird auch für die Fertigung von Stahl benötigt. Speidel weiter: "China wurde 2009 zum Netto-Importeur des schwarzen Goldes, nicht nur um seinen Heißhunger auf Energie zu stillen, sondern auch damit seine Stahlindustrie wachsen kann."

Kokskohleländer Amerika, Australien und Indonesien

Amerikanische und indonesische Kokskohle-Lieferanten und Minenbetreiber sind für die Chinesen ebenso interessant wie die Minen Australiens. Besonders dort wird hochwertige Kokskohle abgebaut, die es in dieser Form in China nicht gibt. China ist also auf den Import angewiesen. Lieferanten der gefragten Kokskohle haben so gute Karten, ihre Aktienkurse hoch zu halten und gute Gewinne einzufahren. Einige Kurse haben im letzten Jahr um bis zu 2/3 zugelegt. Sollte der Ölpreis wieder über 100 Dollar steigen könnte es zu einem erneuten Wertwachstum kommen.

Aktien-Preise werden wieder sinken, bleiben aber auf gutem Niveau

Auch wenn nach der australischen und indonesischen Flut die Preise für Minenaktien wieder leicht zurückgehen werden, bleiben sie auf einem guten Niveau. Besonders Indonesien wird gemäß den Experten vom Wirtschaftsboom und der steigenden Nachfrage nach Kokskohle profitieren. Johan Sidik, Stratege bei BNP Paribas: "Als weltgrößter Exporteur von Thermalkohle wird Indonesien seine Kohleproduktion im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 19% auf dann 327 Millionen Tonnen steigern können.", weiß Sidik. Weiter sagt er, dass Unternehmen wie Adaro Energy ihre Gewinne 2011 möglicherweise gar verdoppeln können.