Fehlerhafte Arztrechnungen – Kliniken und Kassen geraten aneinander

Krankenkassen werfen Kliniken fehlerhafte Arzt-Abrechnungen vor. Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) weist Kritik zurück. Studie einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beweist korrekte Rechnungen. Kosteneinsparung durch vorzeitige Entlassungen zu Lasten der Patienten.

Die Krankenkassen werfen den Kliniken vor, dass jede zweite Rechnung fehlerhaft sei. Diese Kritik ließ die Deutsche Krankenhausgesellschaft nicht auf sich sitzen und bemüht eine Studie eines Wirtschaftsprüfungsinstituts, die das Gegenteil beweise.

Medizinische Leistungen in Frage gestellt

Der Medizinische Dienst der Kassen (MDK) betrachte gar nicht die sachlich-fachliche Abrechnungsprüfung, so die Studie einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit der sich die DKG gegen die Kritik der Kassen verteidigt. Die medizinischen Leistungen der Kliniken werden nachträglich in Frage gestellt, womit die Kassen die Kliniken zum vorschnellen Entlassen der Patienten treiben wollen. Die umfassende Patientenversorgung sei so nicht mehr sichergestellt. Laut DKV könne ein MDK-Prüfer anonym am Schreibtisch nachträglich schwer einschätzen, ob und wie lange Behandlungen im Krankenhaus vor allem in der akuten Phase der Patientenversorgung nötig seien. Die Studie der Wirtschafftsprüfungsgesellschaft geht von 96 Prozent korrekten Rechnungen aus. Die Kassen vertiefen sich in Interpretationen und Detailfragen der Rechnungen, so die DKV. Teure Gerichtsverfahren werden oft abgewendet, wenn die Kliniken sich bei strittigen Fragen beugen, womit noch Kosten gespart werden.

Kassen sehen Mängel in allen Bereichen

Die Krankenkassen mahnen ein korrektes Abrechnungsmanagement der Kliniken an. Den Prüfungen der MDK zu den Abrechnungen der Krankenhäuser liegen sachlich-fachliche wie auch abrechnungstechnische Kriterien zugrunde. Danach sind Auffälligkeiten in allen Bereichen zu finden.