Rabattgutscheine im Internet immer attraktiver

Online-Portale wie Gropuon, Dailydeal oder Deals.de werden bereits von 9 Millionen deutschen Verbrauchern genutzt, Konditionen vor Kauf genau lesen, oft gibt es Einschränkungen oder Fristen

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM (Teilnehmer 1.063 Internetnutzer) hat ergeben, dass sich Online-Portale wie Groupon, Dailydeal oder Deals.de steigender Beliebtheit erfreuen. Neun Millionen Deutsche haben bereits Rabattgutscheine bei einem dieser Anbieter erworben. Besonders Jüngere schätzen die Gutscheinportale, schon 30 Prozent der unter den 14- bis 29-Jährigen nutzen entsprechende Angebote. BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder erklärt dazu, dass mit den Gutscheinportalen ein Brückschlag zwischen der Online- und Offline-Welt erfolge. Lokale Händler und Dienstleister würden per Internet mit vielen potenziellen Kunden in Kontakt gebracht. Die hohen Nachlässe würden ermöglicht, da die Anbieter mit den Aktionen ihren Bekanntheitsgrad steigern wollten sowie Restbestände von Waren oder freie Plätze von Events loswerden wollten.

Zeitlich befristete Angebote
In den Rabattportale werden zeitlich befristet Gutscheine für reduzierte Produkte oder Dienstleistungen verkauft, diese Angebote werden in der Regel als “Deal” bezeichnet. Die Offerten umfassen neben Waren aller Art insbesondere Dienstleistungen wie Wellness, Kosmetik, Reisen, Reparaturservices und Gastronomie-Leistungen. Der Verbraucher löst den online erworbenen Gutschein vor Ort ein.

Deals mit Vorsicht genießen
Um wirklich ein Schnäppchen zu machen, sollten Käufer allerdings einige Regeln beachten. So sollten die angegebenen Rabatte genau geprüft werden, denn unter Umständen ist das Angebot gar nicht so günstig, wie auf dem Portal beworben wurde. Eine sorgfältige Prüfung, zum Beispiel auf der Internetseite des entsprechenden Anbieters im Vergleich zum Portal, stellt sicher, ob das Verhältnis zwischen Rabattpreis und Originalpreis stimmt. Ein Preisabgleich mit anderen Internet-Anbietern kann zeigen, ob die Offerte wirklich vorteilhaft ist.

Verfügbarkeit prüfen
Der Verbraucher sollt kritisch prüfen, wieviele Gutscheine bereits verkauft wurden (wird im jeweiligen Portal aufgeführt). Bei sehr vielen verkauften Vouchers kam es in der Vergangenheit zu Engpässen mit der Leistungserbringung. Da vor allem kleine Dienstleister und Händler oft mit einer großen Anzahl von kurzfristig anfragenden Kunden überfordert sind, lohnt es sich beim Anbieter anzufragen, ob und wann Ware oder Dienstleistung verfügbar sind.

Einschränkungen beachten
Der Käufer sollte sich nur auf einen Deal einlassen, wenn der Termin eindeutig geklärt ist, da viele Angebote zeitlich befristet oder nur Gültigkeit für bestimmte Tage bzw. Tageszeiten haben. Dies gilt insbesondere für Gutscheine für den Besuch eines bestimmten Konzerts, Sportereignisses oder eines sonstigen Freizeit-Events. Bei Shopping-Angeboten gilt in der Regel eine Frist von einem Monat. In dieser Zeit muss die Ware abgefordert werden.

Teilweise besondere Konditionen
Im Kleingedruckten von einigen Angeboten sind besondere Bedingungen oder erhebliche Einschränkungen aufgeführt. So können teilweise Käufe nur in bestimmten Filialen, nur mit weiterem Warenerwerb oder mit einem Mindestbestellwert getätigt werden. Manche Gutscheine sind auf Neukunden beschränkt. Die Bedingungen sollten daher vor Abschluss des jeweiligen Deals kritisch geprüft werden.

Widerrufsrecht für Online-Geschäfte
Für Deals gelten die gleichen Rechtsgrundlagen wie für alle Online-Geschäfte, Kunden der Rabattportale können den Vertrag binnen von zwei Wochen ohne Angaben von Gründen schriftlich per Brief, Fax oder E-mail widerrufen. Gutscheine für Unterbringung, Beförderung, Lieferung von Speisen und Getränken sowie bei Freizeitangeboten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums erbracht werden sollen, fallen nicht unter diese Grundlage und können nicht umgetauscht oder zurückgegeben werden.

Anbieter-Tipps
Probleme bei Rabattaktionen treten meist bei einem überraschenden Ansturm von Kunden auf den Anbieter auf. Entweder treten Lieferengpässe bei der Warenbeschaffung auf oder die Einlösung der Gutscheine kann organisatorisch nicht gewährleistet werden. Beides führt zu einer hohen finanziellen Belastung, gerade für kleinere Betriebe. Die Rabattaktion der Anbieter sollte daher sorgfältig kalkuliert und die Anzahl der Gutscheine entsprechend begrenzt werden.