Dringender Handlungsbedarf: Energieeffizienz deutscher Immobilien weit unter Standard

Umfangreiche Immowelt-Analyse offenbart erheblichen Sanierungsbedarf in Deutschlands Wohnungs- und Hausbestand. Demnach ist jede 3. angebotene Immobilie schlechter als Energieeffizienzklasse E.

Die aktuelle Analyse des Immobilienportals immowelt.de zur Energieeffizienz deutscher Wohnimmobilien, die 2023 zum Verkauf standen, legt einen beträchtlichen Sanierungsbedarf offen. Es zeigt sich, dass 35,8 Prozent der inserierten Objekte eine Energieeffizienzklasse schlechter als E besitzen. Dies wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, den deutschen Wohnimmobilienbestand energetisch zu modernisieren, um die EU-Klimaziele zu erreichen.

Einfamilienhäuser im Fokus: Besonders alarmierend ist die Situation bei Einfamilienhäusern. Hier wiesen 50,4 Prozent der zum Verkauf angebotenen Objekte eine Energieeffizienzklasse unterhalb von E auf. Mit 20 Prozent der Häuser in der schlechtesten Energieklasse H besteht hier ein dringender Handlungsbedarf.

Wohnungen mit besserer Bilanz: Im Vergleich dazu stehen Wohnungen etwas besser da. Nur 14,1 Prozent der 2023 zum Verkauf stehenden Wohnungen fielen in die Kategorien unterhalb von E. Die meisten Wohnungen, rund 30,4 Prozent, wurden mit der mittleren Energieeffizienzklasse D angeboten.

Regionale Unterschiede: Die Analyse beleuchtet auch die regionalen Unterschiede in der Energieeffizienz. Auffallend sind hier die strukturschwachen ländlichen Gebiete mit dem höchsten Anteil an Immobilien mit schlechter Energiebilanz. Beispielhaft sind der Landkreis Vulkaneifel und der Landkreis Kronach, wo jeweils über 76 Prozent der Immobilien den Energieklassen F, G und H zugeordnet wurden.

In wirtschaftlich stärkeren Regionen wie München und dem Landkreis München ist der Anteil an Immobilien mit niedrigen Energieeffizienzklassen deutlich geringer. Dies deutet auf eine höhere Rate an energetischen Sanierungen und Neubauten in diesen Gebieten hin.

Fazit: Die Ergebnisse der Immowelt-Analyse zeigen klar, dass ein großer Teil der deutschen Wohnimmobilien energetisch nicht zeitgemäß ist. Vor allem bei Einfamilienhäusern besteht akuter Handlungsbedarf. Regionale Unterschiede in der Energieeffizienz unterstreichen die Notwendigkeit einer zielgerichteten Förderpolitik, um energetische Sanierungen landesweit zu unterstützen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.