Stiftung Warentest hält wenig von Algenpräparaten

Die Stiftung Warentest fand heraus, dass Algenpräparate dem Menschen nicht so gut tun, wie die Werbung oft verheißt.

Eine Untersuchung der Stiftung Warentest hat belegt, dass Algen nicht die Wundersubstanzen sind, für die sie die Werbung gerne erklärt. Sie rät in ihrer Februar-Ausgabe der Zeitschrift "test" sogar davon ab, bestimmte Algenpräparate zu sich zu nehmen.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist besser und effektiver, als Algenpräparate zu sich zu nehmen. Auch wenn die Werbung die Afa-Alge als das vitalstoffreichste Lebensmittel der Welt anpreist, das für mentale Klarheit, Energie und Konzentration sorge und auch gegen Demenz, Depression und Krebs helfe, fehlen auf den Verpackungen der Produkte mit den Süßwasseralgen Spirulina, Afa und Chlorella jegliche Hinweise dazu. Auch die Belege wissenschaftlicher Untersuchungen zu diesen Aussagen sind Mangelware.

Tagesbedarf an Protein wird nicht mal zu 10 Prozent gedeckt
Nimmt man die in den Algenpräparaten enthaltenen Inhaltsstoffe und rechnet sie auf den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen um, wird schnell klar, dass die zehn getesteten Algenpräparate auch hier keine Wunder wirken. Die jeweils empfohlene Höchstdosis deckt nicht einmal ein Zehntel des Proteinbedarfs eines Mannes mit einem Gewicht von 70 Kilo. Bei Fetten und Kohlenhydraten ist die Ausbeute sogar noch geringer. Auch wenn Spirulina und Afa einen Anteil an Vitamin B12 aufweisen können, bringt ihnen dies keine Pluspunkte, da der menschliche Körper dies Vitamin nicht verwenden kann.

Doch nicht nur, dass die Algenpräparate dem Menschen nicht viel nützen, einige schaden dem Menschen sogar. So fand die Stiftung Warentest in drei der untersuchten Präparate – GSE Afa-Alge, Hannes Pharma Blue Green Alge und Wilco Blaugrüne Afa-Algen – Spuren von Microcystinen. Diese Algengifte können das Gehirn, die Leber und die Niere schädigen und wurden von der Weltgesundheitsorganisation als möglicherweise Krebs erregend eingestuft. Die Stiftung Warentest rät daher von der Nutzung dieser Präparate ab.

Sämtliche Testergebnisse sind sowohl in der Februar-Ausgabe von "test" als auch im Internet unter www.test.de/algenprodukte einzusehen.