Wohnungsneubau in Deutschland folgt positivem Trend

Der exklusiv für die Wirtschaftswoche ermittelte sogenannte KfW-Indikator Eigenheimbau spiegelt auch für 2011 die positive Konjunkturerwartung im Wohnungsneubau wider. Ein Plus von fast 10.000 Wohneinheiten wird erwartet.

6,4 % mehr Kreditnehmer als 2010

Der deutsche Wohnungsneubau folgt dem positiven Trend des vergangenen Jahres. Das geförderte KfW-Wohneigentumsprogramm wollten im März dieses Jahres 39 % Kreditnehmer in Anspruch nehmen, um einen Neubau oder ein neu gebautes Eigenheim zu finanzieren. Im Gesamtvergleich sind dies zwar knapp 1 % weniger Bauherren als im Vormonat, jedoch deutlich mehr als im Vorjahresvergleich (März 2010:+ 6,4 %).

Exklusiv für die Wirtschaftswoche wurde der sogenannte KfW-Indikator Eigenheimbau ermittelt, der sich offenbar kontinuierlich positiv entwickelt. Seit April 2009 ist ein stetiger Aufwärtstrend zu beobachten.

2011 geht man von mehr als 150.000 neuen Wohneinheiten aus

Sogenannte amtliche Frühindikatoren untermauern diese Annahme. So gab es 2010 für ca. 167.800 neu zu errichtende Wohnungen eine Baugenehmigung, was einem Plus von 6,6 % gegenüber 2009 entspricht. Zudem verzeichnet der Wohnungsbau vermehrt Auftragseingänge.

Positive Konjunkturerwartungen spiegeln sich wider

Dr. Nobert Irsch, Chefvolkswirt der KfW, geht davon aus, dass die in diesem Jahr unverändert günstigen Rahmenbedingungen mit niedrigem Zinsniveau, einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen und einem Anstieg der Einkommenserwartungen dazu führen werden, dass die Zahl der Wohnungsneubauten die Marke von über 155.000 knacken wird. Im vergangen Jahr belief sich die Zahl auf 148.000. Er sieht darin die positiven Konjunkturerwartungen widergespiegelt. Schließlich wird ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3 % erwartet, die Unternehmensinvestitionen sollen sogar um 9 % zunehmen.